25. Mai 2025
Künstliche Intelligenz hat nicht nur unsere Kommunikation, sondern auch die Kreativbranche auf den Kopf gestellt. Mit einem Klick erzeugen Tools wie DALL·E, Midjourney oder Stable Diffusion beeindruckende Bilder – von fotorealistischen Porträts bis zu surrealen Fantasielandschaften. Doch während viele staunen, stellen sich auch immer mehr die Frage: Wem gehört diese Kunst eigentlich? ...
KI-generierte Kunst entsteht meist durch sogenannte generative Modelle, die mit Millionen von Bildern trainiert wurden. Die Nutzer geben einen Textbefehl ein (Prompt), und die KI liefert das Bild. Doch anders als bei klassischer Kunst beruht das Ergebnis nicht auf der Kreativität eines einzelnen Künstlers, sondern auf Statistik, Datensätzen und Algorithmen. Das Dilemma: Wenn kein Mensch konkret den kreativen Prozess steuert – kann es dann überhaupt einen "Urheber" geben?
Das Urheberrecht wurde für Menschen geschrieben – nicht für Maschinen. In vielen Ländern (darunter Deutschland) gilt daher, dass nur ein Mensch Urheber sein kann. Das bedeutet: Eine rein KI-generierte Grafik ist nicht automatisch urheberrechtlich geschützt. Wer die KI bedient, ist nicht zwingend Urheber, es sei denn, er bringt eine schöpferische Eigenleistung ein (z.B. durch kreative Prompt-Gestaltung und Nachbearbeitung). In anderen Ländern, etwa in den USA, wurde bereits entschieden, dass KI-generierte Werke keinen Copyright-Schutz erhalten, wenn kein menschlicher Input maßgeblich beteiligt war (z.B. der Fall "Zarya of the Dawn").
Ein weiteres rechtliches Minenfeld ist das Thema, woraus eine KI eigentlich lernt. Die meisten KI-Modelle werden mit Milliarden Bildern aus dem Internet trainiert – viele davon ohne Zustimmung der Urheber. Das hat zu massiver Kritik geführt. Einige Künstler und Plattformen werfen KI-Firmen Datenraub vor.
Beispielhafte Fälle:
KI-Kunst ist faszinierend – keine Frage. Sie macht Kreativität zugänglich, eröffnet neue Ausdrucksformen und verändert die Kunstwelt. Aber sie stellt auch bestehende Regeln und ethische Grundsätze infrage. Fragen, die wir uns stellen sollten:
KI-generierte Kunst bringt uns an die Grenzen dessen, was wir unter "kreativ", "künstlerisch" und "rechtmäßig" verstehen. Das Urheberrecht ist noch nicht auf diese neue Realität vorbereitet – aber es muss sich weiterentwickeln. Bis dahin gilt: Wer mit KI Kunst schafft, sollte sich nicht nur auf das Ergebnis konzentrieren, sondern auch auf die rechtlichen Rahmenbedingungen und ethischen Fragen.