Radierung ist eine Tiefdrucktechnik, bei der Linien in eine Metallplatte eingeritzt oder geätzt werden. Die Vertiefungen nehmen die Druckfarbe auf – das Motiv entsteht beim Druck durch den Farbauftrag in die gezeichneten Linien.
Die Radierung zählt zu den feinsten Techniken der Druckgrafik. Je nach Verfahren lassen sich Linien, Flächen und Texturen ganz unterschiedlich darstellen. Besonders verbreitet sind:
Die Gestaltung beginnt mit einer Idee, die auf die Metallplatte übertragen wird. Durch Ritzwerkzeuge, Ätzmittel oder Nadeln entsteht ein differenziertes Linienbild. Die Platte wird eingefärbt, überschüssige Farbe entfernt – und dann mit großem Druck auf angefeuchtetes Papier gedruckt.
Radierung erfordert spezielles Equipment, aber auch Feingefühl im Umgang mit Material und Chemie:
Die Radierung hat eine lange Geschichte: Schon im 16. Jahrhundert nutzten Künstler wie Albrecht Dürer oder Rembrandt die Technik für detailreiche Bildwerke. Im 20. Jahrhundert experimentierten auch Künstler:innen wie Paul Klee oder Joan Miró mit Radierungen – oft in Kombination mit anderen Druckverfahren.
Sie ist zugleich Ausdrucksmittel und dokumentarisches Medium – von politischen Bildserien bis zu poetischen Landschaften.
Die Radierung war bis ins 19. Jahrhundert ein wichtiges Reproduktionsverfahren. Erst mit dem Aufkommen von Fotografie und Offsetdruck verlor sie an kommerzieller Bedeutung – blieb aber ein hochgeschätztes künstlerisches Medium.