Gustav Klimt wurde am 14. Juli 1862 in Baumgarten, einem heutigen Bezirk von Wien, geboren. Er war das zweite von sieben Kindern einer kunstaffinen Familie – sein Vater war Goldgraveur, was später Einfluss auf Klimts berühmten Stil hatte. Schon früh zeigte sich sein Talent für Malerei, weshalb er an der Wiener Kunstgewerbeschule studierte.
Seine Karriere begann mit dekorativen Wand- und Deckenmalereien in Theatern und anderen öffentlichen Gebäuden. Zunächst malte er im akademischen Historismus, doch später wandte er sich einer viel moderneren, symbolistischen Kunst zu.
Sein künstlerisches Schaffen wurde von mehreren bedeutenden Ereignissen in seinem Leben geprägt. Im Jahr 1897 gründete er gemeinsam mit anderen Künstlern die Wiener Secession, da er mit dem akademischen Kunstbetrieb unzufrieden war und nach neuen Ausdrucksformen suchte. Kurz darauf sorgten seine Fakultätsbilder für die Universität Wien (1900–1903) für einen Skandal. Wegen ihres erotischen und symbolistischen Stils wurden sie heftig kritisiert und letztlich von der Universität abgelehnt.
Eines der berühmtesten Gemälde der Kunstgeschichte, "Der Kuss", gilt als ikonisches Sinnbild für Liebe und Leidenschaft. Es zeigt ein innig umschlungenes Liebespaar, das in einem goldenen, ornamentalen Gewand miteinander verschmilzt. Die reichen Verzierungen und die Verwendung von Blattgold verleihen dem Werk eine fast mystische Ausstrahlung. Inspiriert von byzantinischer Kunst und der Ästhetik des Jugendstils, schuf Klimt mit diesem Bild sein vielleicht bedeutendstes Meisterwerk, das die Sinnlichkeit und Romantik seiner Goldenen Periode perfekt verkörpert.
Dieses prachtvolle Porträt, oft als die "Goldene Adele" bezeichnet, zählt zu Klimts berühmtesten Werken und ist ein Meisterwerk seines opulenten, goldverzierten Stils. Adele Bloch-Bauer, die Frau eines wohlhabenden Wiener Industriellen, war eine enge Freundin und möglicherweise Muse Klimts. Das Gemälde vereint byzantinische Einflüsse mit Klimts einzigartiger Ornamentik, wobei die fein ausgearbeiteten Muster den Körper der Dargestellten fast in abstrakte Formen auflösen. Das Werk erlangte zudem große Bekanntheit, als es nach jahrelangem Rechtsstreit an die Erbin der Familie Bloch-Bauer zurückgegeben wurde und schließlich für eine Rekordsumme verkauft wurde.
"Danaë" ist eines der erotischsten Werke Gustav Klimts und zeigt die griechische Mythengestalt Danaë, die von Zeus in Form eines goldenen Regens befruchtet wird. Das Gemälde strotzt vor Sinnlichkeit – Danaë ist in ekstatischer Pose dargestellt, ihr Körper von goldenen Ornamenten und fließenden Formen umgeben. Die Symbolik des Bildes, insbesondere der goldene Regen, verweist sowohl auf Fruchtbarkeit als auch auf die Verbindung zwischen göttlicher Macht und sinnlicher Leidenschaft. Wie viele seiner Werke kombiniert Klimt in „Danaë“ mythologische Motive mit seinem charakteristischen Stil aus Gold, Mustern und intensiven Farben.
Klimt heiratete nie, doch er hatte zahlreiche Affären mit Frauen aus der Wiener Oberschicht und Kunstszene. Besonders bekannt ist seine enge Beziehung zur Modemacherin Emilie Flöge, die viele Jahre seine Muse und Gefährtin war. Dennoch soll Klimt mindestens 14 Kinder mit verschiedenen Frauen gehabt haben.
Ein Wendepunkt in seinem Leben war der Tod seines Bruders und Vaters im Jahr 1892, der ihn tief erschütterte. Infolgedessen zog er sich zunehmend aus der öffentlichen Auftragskunst zurück und entwickelte einen introspektiveren, persönlichen Stil, der seine späteren Werke prägte.
Am 6. Februar 1918 starb Gustav Klimt im Alter von 55 Jahren an den Folgen eines Schlaganfalls und einer Lungenentzündung. Seine Werke beeinflussen bis heute Künstler und Designer weltweit. Sein Stil, geprägt von Gold, Ornamentik und sinnlichen Darstellungen, bleibt ein zentrales Element des Wiener Jugendstils.