Berühmte Künstler

Eugène Delacroix

Ferdinand Victor Eugène Delacroix wurde am 26. April 1798 in Charenton-Saint-Maurice, nahe Paris, geboren. Es gibt Spekulationen, dass sein leiblicher Vater nicht Charles Delacroix, sondern der berühmte Politiker Charles-Maurice de Talleyrand gewesen sein könnte.

Delacroix erhielt seine künstlerische Ausbildung an der École des Beaux-Arts in Paris und war stark von den Werken der Alten Meister wie Rubens und Michelangelo inspiriert. Er ließ sich abr auch von der Literatur – insbesondere von Shakespeare und Byron – sowie von historischen Ereignissen anregen.

Bekannte Werke eines Meisters der Romantik

Delacroix war einer der führenden Maler der romantischen Epoche. Seine Werke zeichnen sich durch kräftige Farben, dynamische Kompositionen und emotionale Intensität aus. Einige seiner berühmtesten Werke sind:

Die Freiheit führt das Volk

Dieses ikonische Gemälde wurde von der Julirevolution 1830 in Frankreich inspiriert, bei der König Karl X. gestürzt wurde. Delacroix, der die politischen Ereignisse seiner Zeit aufmerksam verfolgte, setzte die revolutionäre Begeisterung in einem kraftvollen, emotional aufgeladenen Bild um. Im Zentrum steht eine allegorische Figur der Freiheit – eine entschlossene Frau mit entblößter Brust, die eine Trikolore in die Höhe reckt und das Volk zum Kampf anführt. Neben ihr kämpfen Menschen verschiedener sozialer Schichten. Dieses Werk wurde nicht nur zu einem Symbol für die Freiheit, sondern auch zu einem der bekanntesten Gemälde Delacroix’. Es zeigt seine Fähigkeit, historische Ereignisse mit emotionaler Wucht und künstlerischer Brillanz darzustellen.

Die Freiheit führt das Volk

"Die Freiheit führt das Volk", 1830

Der Tod des Sardanapal

Ein herausragendes Werk aus seiner frühen Schaffenszeit ist "Der Tod des Sardanapal". Dieses monumentale Gemälde zeigt eine dramatische Szene, den letzten Moment des assyrischen Königs Sardanapal, der, bevor er sich selbst das Leben nimmt, seine Schätze, Diener und Konkubinen zerstören lässt, um sie nicht in die Hände seiner Feinde fallen zu lassen. Die Szene ist geprägt von chaotischer Bewegung, dramatischem Licht und intensiven Farben – typische Merkmale von Delacroix’ Stil. Das Werk spiegelt nicht nur seine Bewunderung für Géricault wider, sondern zeigt auch seinen Hang zu exotischen und dramatischen Themen, die später in vielen seiner Werke zu finden sind.

Der Tod des Sardanapal

"Der Tod des Sardanapal", 1827

Sein Stil unterschied sich stark von dem seiner klassizistischen Zeitgenossen. Während Künstler wie Ingres sich auf klare Linien und strenge Kompositionen konzentrierten, setzte Delacroix auf dramatische Farbkontraste und Bewegungsdynamik.

Privatleben und besondere Ereignisse

Delacroix blieb sein Leben lang unverheiratet, pflegte jedoch enge Freundschaften und hatte einige Affären, über die wenig bekannt ist. Besonders verbunden war er mit Künstlern wie Frédéric Chopin und George Sand.

Dante und Vergil in der Hölle

"Dante und Vergil in der Hölle", 1822

Apollo tötet die Python

"Apollo tötet die Python", 1850–1851

Sein künstlerischer Durchbruch gelang Eugène Delacroix im Jahr 1822 mit dem Gemälde "Dante und Vergil in der Hölle", das bei der Pariser Salon-Ausstellung große Aufmerksamkeit erregte. Die dramatische Darstellung der Hölle und der intensiven Gefühle der Figuren etablierte Delacroix als führenden Vertreter der Romantik. Im Verlauf seiner Karriere nahm er regelmäßig an wichtigen Ausstellungen teil, darunter die Weltausstellung in Paris 1855, die ihm internationale Anerkennung verschaffte. Zwei Jahre später wurde er in die Académie des Beaux-Arts aufgenommen, was ihm eine hohe Ehre und Bestätigung seines künstlerischen Status brachte.

Neben der Malerei hinterließ Delacroix auch bedeutende Wand- und Deckenfresken, etwa im Palais du Luxembourg und im Louvre. Besonders eindrucksvoll ist das Deckenbild "Apollo tötet die Python", das sich in der Galerie d’Apollon im Louvre befindet. Es zeigt die griechische Mythologie, in der Apollo die Schlange Python besiegt, die das Orakel von Delphi bewachte. Dieses monumentale Werk, eines der letzten Höhepunkte seiner Karriere, ist ein Meisterwerk der französischen Romantik und verdeutlicht Delacroix’ künstlerische Brillanz und sein Engagement für die Monumentalmalerei.

Tod und Vermächtnis

Eugène Delacroix starb am 13. August 1863 in Paris nach längerer Krankheit. Er wurde auf dem Friedhof Père Lachaise beigesetzt. Sein künstlerisches Erbe beeinflusste zahlreiche spätere Künstler, darunter die Impressionisten wie Monet und Renoir.

Heute gilt Delacroix als einer der bedeutendsten Vertreter der romantischen Malerei und als Wegbereiter der modernen Kunst. Sein Einfluss auf die Farbgestaltung und emotionale Ausdruckskraft bleibt bis heute spürbar.

1798 – 1863

Porträt von Eugène Delacroix