Claude Monet war einer der bedeutendsten französischen Maler und gilt als einer der Hauptvertreter des Impressionismus. Sein Lebenswerk hatte einen enormen Einfluss auf die moderne Kunst.
Oscar-Claude Monet wurde am 14. November 1840 in Paris geboren, verbrachte jedoch seine Kindheit in Le Havre, einer Küstenstadt in der Normandie. Schon früh zeigte er großes Talent fürs Zeichnen und begann mit Karikaturen. Sein künstlerisches Talent erkannte der Maler Eugène Boudin, der Monet in die Freilichtmalerei (Pleinair-Malerei) einführte. Dies prägte ihn nachhaltig.
Monet zog nach Paris, um Kunst zu studieren. Er lernte dort andere Künstler kennen, darunter Pierre-Auguste Renoir, Alfred Sisley und Frédéric Bazille, mit denen er den Impressionismus entwickelte. Während des Deutsch-Französischen Kriegs (1870-1871) floh er nach London, wo er Werke von William Turner und John Constable studierte.
Zu seinenfrühesten bekannten Arbeiten zählt "Die Karikatur des Notars Léon Marchon", die Claude Monet um 1856 anfertigte. In seiner Jugend war Monet vor allem für seine humorvollen Karikaturen bekannt, die er in Le Havre anfertigte und teilweise sogar verkaufte, was ihm Anerkennung einbrachte und ihn ermutigte, weiter künstlerisch tätig zu sein. Léon Marchon war ein Notar in Le Havre, und Monet hatte zu dieser Zeit den Ruf, scharfzüngige und satirische Porträts anzufertigen. Er zeichnete Karikaturen von Lehrern, Politikern und bekannten Persönlichkeiten der Stadt, oft mit übertriebenen Gesichtszügen. Diese frühen Werke zeigten bereits sein Talent für das Beobachten von Menschen und das Einfangen von Charakteren.
Obwohl Monet sich später von Karikaturen abwandte, zeigen sie, dass er schon in jungen Jahren eine außergewöhnliche Beobachtungsgabe und ein Gespür für Ausdruck und Form besaß.
Monet wurde vor allem für seine Fähigkeit bekannt, Licht und Farben in seinen Gemälden lebendig darzustellen. Zu seinen berühmtesten Werken gehören:
Das Gemälde "Sonnenaufgang" (Impression, soleil levant) entstand 1872 im Hafen von Le Havre und ist eines der bekanntesten Werke Monets. Es zeigt die nebelige Hafenszene mit einem rötlich schimmernden Sonnenaufgang, dessen Lichtspiel auf dem Wasser in schnellen, lockeren Pinselstrichen festgehalten ist. Der Name des Bildes gab der gesamten impressionistischen Bewegung ihren Namen, nachdem ein Kritiker es 1874 in einer Ausstellung als „Impression“ abtat. Heute gilt es als eines der bedeutendsten Werke der Kunstgeschichte und als ein Schlüsselwerk des Impressionismus.
Dieses Bild gehört zu einer Reihe von Gemälden, die Monet in seinem Garten in Giverny malte. "Die japanische Brücke", die über seinen berühmten Seerosenteich führte, wurde zu einem zentralen Motiv seiner späteren Schaffensphase. In dieser Darstellung aus dem Jahr 1899 nutzt Monet sanfte, grüne und blaue Töne, um die ruhige und harmonische Atmosphäre seines Gartens einzufangen. Das Bild zeigt seinen Fokus auf Licht, Reflexionen und die fast abstrakte Wirkung von Farben, die sich im Wasser spiegeln.
Die Seerosen-Serie entstand über einen Zeitraum von fast 30 Jahren und zählt zu Monets berühmtesten Werken. Die unzähligen Variationen des Motivs zeigen seinen Seerosenteich in unterschiedlichen Lichtstimmungen, Tageszeiten und Jahreszeiten. Monet interessierte sich zunehmend für die Reflexionen auf der Wasseroberfläche und entwickelte dabei eine fast abstrakte Malweise, die den Weg zur modernen Kunst ebnete. Diese Werke waren eine Art Meditation über Licht und Natur, wobei die einzelnen Bilder zunehmend freier in der Form und expressiver in der Farbgebung wurden. Eines der bekanntesten Einzelwerke der Seerosen-Serie ist das 1906 entstandene Gemälde, das heute im Art Institute of Chicago ausgestellt ist. Es zeigt eine dichte Anordnung von Seerosen auf der Wasseroberfläche, die sich in sanften Rosa-, Blau- und Grüntönen spiegeln. Monet konzentrierte sich hier auf das Spiel von Licht und Farbe, während der Horizont und andere landschaftliche Elemente fast völlig verschwinden. In seinen letzten Lebensjahren, zwischen 1916 und 1919, malte Monet eher monumentale Seerosen-Bilder, die eine neue Stufe der Abstraktion erreichten. Diese großformatigen Werke, darunter einige in L'Orangerie in Paris, zeichnen sich durch kräftigere Farben, wildere Pinselstriche und eine fast expressive Unschärfe aus. Sie spiegeln nicht nur seine zunehmende Sehschwäche durch den Grauen Star, sondern auch seine tiefe emotionale Bindung zur Natur wider.
Monet war mit Camille Doncieux verheiratet, mit der er zwei Kinder hatte. Camille starb jedoch früh im Jahr 1879 an den Folgen einer Krankheit. Später heiratete er Alice Hoschedé, die sich um ihn und seine Kinder kümmerte. Sein berühmter Garten in Giverny, in dem er viele seiner späteren Werke malte, wurde zu einer Inspirationsquelle und ist heute eine Touristenattraktion.
Monet litt in seinen späteren Jahren unter schwerer Sehschwäche und entwickelte Grauen Star. Dies beeinflusste seine Malweise erheblich. Trotz der gesundheitlichen Probleme malte er jedoch weiter, oft in unscharfen, leuchtenden Farben, die seinem Stil eine neue Dimension gaben.
Claude Monet starb am 5. Dezember 1926 im Alter von 86 Jahren in Giverny an den Folgen einer Lungenkrankheit. Er wurde auf dem Dorffriedhof von Giverny beigesetzt. Sein künstlerisches Erbe lebt bis heute weiter, und seine Werke sind in den bedeutendsten Museen der Welt ausgestellt. Monet revolutionierte mit seiner Malweise die Kunstwelt und hinterließ ein beeindruckendes Erbe, das die moderne Malerei nachhaltig beeinflusst hat.